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Europäischer Forschungsraum: regionale Innovationszentren müssen uneingeschränkt anerkannt werden  

Städte und Regionen wollen bei der Umsetzung der europäischen Forschungs- und Innovationspolitik stärker einbezogen werden. Laut einer Stellungnahme von Christophe Clergeau (FR/SPE), Mitglied des Regionalrates der Region Pays-de-la-Loire, soll dies vor allem bei der Einführung der Innovationszentren des Europäischen Forschungsraums (EFR-Hubs) der Fall sein, da diese wesentlich zur Verwirklichung der Ziele der EU im Bereich des ökologischen, digitalen, sozialen und wirtschaftlichen Wandels beitragen können.

Die Europäische Kommission veröffentlichte im September 2020 eine Mitteilung zur Neubelebung des Europäischen Forschungsraums (EFR) , in der sie eine neue Vision, klare Ziele und spezifische Maßnahmen für den EFR festlegt. Obwohl regionale Innovationsökosysteme darin stärkere Anerkennung finden, kritisiert der AdR dass die EFR - Führung weiter vornehmlich in der Hand der Kommission und der Mitgliedstaaten liegt. Außerdem ist der EFR zu stark als Weiterführung von Horizont Europa konzipiert, statt dass zu einem neuen „europäischen Bildungs- und Forschungsraum“ übergegangen wird.

Der Ausschuss spricht sich daher für einen eng an die Regionalpolitik gekoppelten bereichsübergreifenden Ansatz unter Einbeziehung eines breiten Spektrums an Interessenträgern (Hochschulen, Unternehmen, verschiedene Ebenen des öffentlichen Sektors, Bürger und Zivilgesellschaft) aus. Zudem gilt es, die Rolle der intelligenten Spezialisierung und ihrer kollektiven und unternehmerischen Aspekte umfassend als eine Grundlage der europäischen Forschung - und Innovationsleistungsfähigkeit anzuerkennen.

Nach Ansicht von Berichterstatter Christophe Clergeau muss „ neben der Exzellenz als Ziel des EFR auch angestrebt werden, dass es in allen Städten und Regionen der Union hochwertige Wissenschaft gibt, die für die Innovationsförderung und die Unterstützung der Gesellschaft und der Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit den Nachhaltigkeitszielen und der gegenwärtigen Krisen mobilisiert werden kann. Die EFR-Hubs sind ein optimales Instrument, um einem gebietsbezogenen Ansatz bei Wissenschaft und Innovation zu voller Anerkennung zu verhelfen. Dies ist umso notwendiger angesichts der derzeitigen Krisen und ihrer Auswirkungen auf die schwächsten und am stärksten betroffenen Gebiete und vor dem Hintergrund eines fragmentierten EFR.

EU-Kommissarin Mariya Gabriel , die für den Bereich Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend zuständig ist, betonte heute in ihren Ausführungen auf der Plenartagung des AdR, dass „die Regionen und Städte eine entscheidende Rolle spielen, um den Europäischen Forschungsraum in der Zukunft zu stärken, zum Aufschwung beizutragen und die Widerstandsfähigkeit Europas zu erhöhen. Unser gemeinsamer Aktionsplan mit dem Europäischen Ausschuss der Regionen soll Forschungskräften, Unternehmern und der Zivilgesellschaft die Möglichkeit eröffnen, ihre regionalen Forschungs- und Innovationsökosysteme zu stärken und sich in ein gesamteuropäisches Exzellenznetz zu integrieren.“

MdEP Dan Nica (RO/S&D) erklärte: „Die EU ist zwar bei R&I und der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit führend, bei der Überführung der Forschungsergebnisse in bahnbrechende Innovationen und bei der Mobilisierung von Forschungs- und Technologiekapazitäten in weniger entwickelten Regionen hinkt sie allerdings hinterher. Der Schwerpunkt muss stärker auf das Verhältnis zwischen Forschung und Wirtschaft, auf das Vorhandensein von Spitzenwissenschaft in allen Städten und Regionen der EU und ihre Rolle im Co-Creation-Prozess gelegt werden. Ich hoffe, dass die EFR-Hubs den regionalen Ökosystemen und Innovations-Hubs mehr Anerkennung verschaffen und auch weniger entwickelte Regionen fördern.“

Der Europäische Ausschuss der Regionen empfiehlt, mindestens 50 bis 100 Standorte in Europa als EFR-Hubs anzuerkennen, darunter auch aufstrebende Ökosysteme in den am stärksten benachteiligten Regionen. Sie sollten als wichtige Stützpfeiler für die Verwirklichung der Ziele der Europäischen Union gesehen und von der EU direkt unterstützt werden.

Berichterstatter Clergeau betont, dass das Netz der EFR-Hubs zu einem ausgezeichneten Rahmen für die Entwicklung gemeinsamer Forschungs- und Innovationsprojekte werden könnte, die mehrere regionale Ökosysteme und Innovations-Hubs in einem Bottom-up-Ansatz bündeln. Zudem bedauert er die Fragmentierung des EFR und die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und Regionen, die aus dem letzten EFR-Fortschrittsbericht und dem Regionalen Innovationsanzeiger hervorgehen.

Der AdR befürchtet, dass die COVID-19-Krise zu einem Einbruch der Investitionen in Forschung und Innovation in den schwächsten und am stärksten betroffenen Gebieten führen könnte und spricht sich dafür aus, im Rahmen des Aufbauinstruments „NextGenerationEU“ und des nächsten mehrjährigen Finanzrahmens die Hochschulbildung, Forschung und Innovation im Dienste der EFR-Ziele stärker zu fördern. Hierzu sollten auch das Programm REACT - EU und der Fonds für einen gerechten Übergang im Einklang mit den von den Regionen angenommenen operationellen Programmen und ihren Strategien für intelligente Spezialisierung herangezogen werden.

Weitere Informationen

In dem gemeinsamen Aktionsplan ‚ der im November 2020 mit den Kommissarin Mariya Gabriel unterstehenden Kommissiondienststellen (GD RTD, GD EAC und JRC) vereinbart wurde, nimmt die Forschungs- und Innovationspolitik eine besondere Rolle bei der Stärkung der politischen Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen der Europäischen Kommission und dem Europäischen Ausschuss der Regionen ein. Insbesondere die strategische Zusammenarbeit in der Plattform für den Wissensaustausch (KEP) soll verstärkt auf den neuen EFR ausgerichtet werden. Mit den Maßnahmen im Rahmen der KEP 2.0 sollen die Konzepte des EFR der Bevölkerung nähergebracht und den regionalen/lokalen Akteuren die Möglichkeit gegeben werden, für ihre einschlägigen R&I Aktivitäten zu werben.

Ansprechpartner:

Lauri Ouvinen

Tel.: + 32 473 53 68 87

lauri.ouvinen@cor.europa.eu

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