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Der europäische Bildungsraum braucht eine stärkere regionale Verankerung  

In der COVID-19-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig robuste Bildungssysteme sind, die den Weg in eine grüne, wissensbasierte und auf dem digitalen Wandel aufbauende Wirtschaft ermöglichen. Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) unterstützt die Bemühungen der Europäischen Kommission, den europäischen Bildungsraum bis 2025 zu verwirklichen. Allerdings fordert er dabei besser auf die regionalen Bedürfnisse einzugehen und die regionalen Bildungsungleichheiten zu beseitigen. Berichterstatter Emil Boc (RO/EVP), Bürgermeister von Cluj-Napoca, erläuterte die AdR-Stellungnahme auf der Plenartagung am Mittwoch.

Der AdR ist der Auffassung, dass die Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele Hauptziel des europäischen Bildungsraums sein sollte. Der doppelte Übergang – d. h. der ökologische und der digitale Wandel – sollte in allen Bildungsprozessen fest verankert werden und sich in den bereichsübergreifenden Zielen der allgemeinen und beruflichen Bildung widerspiegeln. Die Fortschritte der Mitgliedstaaten sollten anhand eines Fahrplans, jährlicher Indikatoren und Benchmarks bewertet werden.

„Obwohl die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften im Bildungsbereich von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat sehr unterschiedliche Zuständigkeiten haben, sind sie doch direkt und überaus eng mit den Gemeinschaften verbunden, in denen die auf europäischer Ebene festgelegten bildungspolitischen Maßnahmen umgesetzt werden und sich unmittelbare auswirken. Daher müssen die strategischen Ziele des europäischen Bildungsraums mit klaren und identifizierbaren finanziellen Mitteln für die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften verknüpft werden“, fordert Berichterstatter Emil Boc , der von 2008 bis 2012 Premierminister Rumäniens war.

Die Europaabgeordnete und EP-Berichterstatterin für den Europäischen Bildungsraum Michaela Šojdrová (CZ/EVP), erklärte: „Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass eine solide Bildung die richtige Antwort auf die aktuellen und künftige Herausforderungen wie den digitalen und ökologischen Wandel ist. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Bereich besonders hart getroffen. Ich beabsichtige, einen Bericht des Europäischen Parlaments mit einer realistischen Perspektive vorzulegen. Er soll auf eine gemeinsame Strategie für den europäischen Bildungsraum abzielen, die von allen europäischen, nationalen und lokalen Institutionen und Akteuren gemeinsam umgesetzt werden kann.“

In seiner Stellungnahme weist Herr Boc darauf hin, dass die Städte und Regionen helfen können, den regionalen Bildungsbedarf zu ermitteln und spezifische Maßnahmen zu fördern, die den lokalen Gegebenheiten Rechnung tragen. Besonderes Augenmerk sollte der Verringerung der derzeitigen Bildungsunterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten, den Stufen des Bildungssystems sowie den Bildungseinrichtungen gewidmet werden. Mangelhafte Bildung geht häufig Hand in Hand mit Armut und fehlenden individuellen Ressourcen. Sie ist ein entscheidender Faktor für die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte.

In der Stellungnahme wird außerdem betont, wie wichtig der Aufbau strategischer Partnerschaften zwischen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften und ihren Hochschulen sowie anderen formalen und nicht formalen Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung ist. So könnten die dringend erforderlichen lebensbegleitenden Bildungsprogramme angeboten und die Menschen durch Weiterbildung und Neuqualifizierung befähigt werden, sich auf dem Arbeitsmarkt, der sich aufgrund des grünen und digitalen Wandels rasch verändert, zu behaupten.

Weitere Informationen

Der gemeinsame Aktionsplan , der im November 2020 von der Fachkommission SEDEC des AdR und Kommissionsmitglied Mariya Gabriel (Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur, Generaldirektion Forschung und Innovation und Gemeinsame Forschungsstelle) unterzeichnet wurde, sieht vor, dass der AdR an Konsultationen im Zusammenhang mit der Umsetzung des europäischen Bildungsraums und an der Koalition „Bildung für den Klimaschutz“ beteiligt wird.

Der AdR veröffentlichte diese Woche eine neue Studie über den aktiven Beitrag der subnationalen Ebene zur Verwirklichung des europäischen Bildungsraums. Darin wurden Initiativen für allgemeine und berufliche Bildung der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften in der EU erfasst und analysiert. Dabei zeigte sich, dass die Fortschritte in der EU uneinheitlich sind und zwischen den Regionen innerhalb ein und desselben Landes zuweilen große Unterschiede bestehen. Darüber hinaus dokumentiert die Studie auch, welche Reaktionen und unterstützenden Maßnahmen Anfang 2020 infolge der COVID-19-Pandemie ergriffen wurden.

Ansprechpartner:

Lauri Ouvinen

Tel.: +32 473536887

lauri.ouvinen@cor.europa.eu

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