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Städte und Regionen in der EU fordern elektronische europäische Patientenakte  
Europäischer Ausschuss der Regionen verabschiedet einstimmig die von Fernando López Miras (Präsident der Region Murcia) erarbeitete Stellungnahme zur Digitalisierung des Gesundheitswesens in Europa

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens kann dessen Ressourceneffizienz und Wirksamkeit und zugleich auch die hochwertige und personalisierte Betreuung der Patienten verbessern. Die Lebenserwartung ist in der EU in den letzten Jahrzehnten rasch und kontinuierlich gestiegen, dieser Anstieg hat sich jedoch seit 2011 deutlich verlangsamt. Durch eine bessere Prävention von Krankheiten und wirksamere medizinische Maßnahmen ließen sich (nach Kommissionsangaben ) jährlich 1,2 Millionen vorzeitige Todesfälle in der EU verhindern. Die EU-Mitgliedstaaten geben im Schnitt 8,3 % ihres BIP für die Gesundheitsversorgung aus ( Eurostat ).

Die Mitglieder des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) haben einstimmig eine Stellungnahme zur Digitalisierung des Gesundheitswesens verabschiedet. Mit diesem Beitrag reagiert der AdR auf die von der Europäischen Kommission im April 2018 vorgelegte Mitteilung über die Ermöglichung der digitalen Umgestaltung der Gesundheitsversorgung und Pflege im digitalen Binnenmarkt, die aufgeklärte Mitwirkung der Bürger und den Aufbau einer gesünderen Gesellschaft .

Berichterstatter Fernando López Miras (ES/EVP) , Präsident der Region Murcia, führte dazu aus: „Der digitale Wandel der Gesundheitssysteme in Europa ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung wirksamerer Gesundheitsmodelle, die sowohl die Prävention von Krankheiten als auch die individuelle Behandlung verbessern. Dabei ist jedoch der Datenschutz eine unbedingte Voraussetzung für die weitere Digitalisierung der Gesundheitsversorgungssysteme. Der AdR begrüßt daher die neuen Empfehlungen der Europäischen Kommission zur Schaffung eines sicheren europäischen Formats für den elektronischen Austausch von Patientenakten. Er geht jedoch noch weiter und fordert eine echte europäische elektronische Patientenakte.“

Die Zunahme chronischer Krankheiten und der Multimorbidität in der EU erfordert in allen Mitgliedstaaten mehr Ressourcen und Ausgaben.

Die EU-Mitgliedstaaten geben im Schnitt 8,3 % ihres BIP für die Gesundheitsversorgung aus. In Deutschland (11,2 %), Schweden (11 %) und Frankreich (11 %) ist der Anteil der Gesundheitsausgaben gemessen am BIP am höchsten. Dagegen werden in Polen, Luxemburg und Lettland weniger als 6,5 % des BIP für die Gesundheitsversorgung ausgegeben, wobei Rumänien mit einem Anteil von 5 % die niedrigste Ausgabenquote in der EU verzeichnet ( Eurostat ).

Digitale Lösungen im Gesundheitsbereich tragen zur Verkürzung der Dauer der ärztlichen Beratung und der fachübergreifenden Koordinierung der Behandlung von Patienten bei.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist eine Lösung für isolierte Gebiete und von besonderer Bedeutung, um die Bürgerinnen und Bürger in ländlichen und abgelegenen Regionen, Inselgebieten und dünn besiedelten Regionen individueller zu betreuen.

Die Mitglieder wiesen darauf hin, dass überall in der EU immer noch untereinander inkompatible Formate und Standards für elektronische Patientenakten verwendet werden.

Der AdR fordert die Kommission auf, neue Modelle für die Erstattung der Kosten bei der Übernahme innovativer digitaler Lösungen, die z. B. auf Bezahlung gegen nachweisliche gesundheitliche Ergebnisse ausgerichtet sind, zu fördern, um das Geschäftsmodell von eHealth- und mHealth-Unternehmen zu unterstützen, die hochwertige, auf digitalen Technologien basierende Dienstleistungen anbieten.

Die Städte und Regionen der EU fordern die Mitgliedstaaten auf, lokalisierte Dienste, die nicht immer sicher sind, zu vermeiden und die Nutzung internationaler und offener Standards zu fördern, damit keine Lösungen zur Anwendung kommen, die zur Abhängigkeit von einem konkreten Anbieter führen.

Die Kommunal- und Regionalpolitiker halten es für unerlässlich, einen Dialog zwischen der Angebots- und der Nachfrageseite anzuregen und Verfahren zur gemeinsamen Entwicklung digitaler Lösungen zu fördern.

Die Mitglieder fordern die Kommission auf, die Möglichkeit zu prüfen, dass Genomstudien an europäischen Bürgern, die aus klinischen Gründen und mit Genehmigung der Betroffenen durchgeführt werden, eine eindeutige Identifizierung erhalten. Dies würde die Nutzung dieser Informationen für Präventivmaßnahmen, Diagnosen oder Therapien erleichtern.

Der AdR fordert ein EU-System für die Akkreditierung, Zertifizierung und Validierung neuer Anwendungen und Produkte für die Patienten und die Angehörigen der Gesundheitsberufe, um erkennen zu können, welche davon wirklich nützlich sind oder sogar durch einen Angehörigen der Gesundheitsberufe verschrieben werden könnten. Dadurch könnten Verwaltungshindernisse beseitigt und in einem Mitgliedstaat zugelassene Lösungen leicht in einem anderen auf den Markt gebracht werden.

8. Europäisches Gipfeltreffen der Regionen und Städte

Beim 8. Europäischen Gipfeltreffen der Regionen und Städte am 14./15. März in Bukarest werden über 500 europäische, nationale, regionale und lokale Entscheidungsträger aus allen EU-Mitgliedstaaten zusammenkommen, um den Beitrag der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften zur Zukunft Europas zu erörtern. Damit ist das Gipfeltreffen unter dem Motto „EUropa erneuern“, das nur zwei Wochen vor dem voraussichtlichen Brexit am 29. März und zwei Monate vor den Europawahlen stattfindet, die größte politische Zusammenkunft von Bürgermeistern, Regionalpräsidenten sowie weiteren gewählten Mandatsträgern der lokalen und regionalen Ebene aus ganz Europa in diesem Jahr.

Außerdem werden auf dem Gipfel auch 100 junge Kommunal- und Regionalpolitiker zusammenkommen, um sich aktiv in die Debatte über die Zukunft Europas einzuschalten. Darüber hinaus wird der Europäische Ausschuss der Regionen in Anwesenheit von Vertretern der 20 teilnehmenden Regionen den offiziellen Startschuss für sein neues Netzwerk regionaler Hubs (Kontaktstellen) zur Bewertung der Durchführung der EU-Politik ( #RegHub ) geben.

Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis zum 1. März über die Website des rumänischen Ratsvorsitzes für Presseakkreditierungen an. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass nur registrierte Pressevertreter eine Akkreditierung für das Gipfeltreffen erhalten können.

Hintergrundinformationen

April 2018 – Europäische Kommission – Mitteilung über die Ermöglichung der digitalen Umgestaltung der Gesundheitsversorgung und Pflege im digitalen Binnenmarkt, die aufgeklärte Mitwirkung der Bürger und den Aufbau einer gesünderen Gesellschaft .

November 2018 – Pressemitteilung – Gesundheitszustand in der EU: mehr Schutz und Prävention für ein längeres und gesünderes Leben.

Eurostat – Statistiken zu Gesundheitsausgaben in der EU (Daten von März 2018).

6. Februar 2019 – Pressemitteilung – Kommission erleichtert Bürgern den sicheren grenzüberschreitenden Zugang zu Gesundheitsdaten.

Ansprechpartner: David Crous | david.crous@cor.europa.eu | +32 (0) 470 88 10 37

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