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Nach dem Weckruf der Vereinten Nationen müssen Erhaltung der Artenvielfalt und Klimaschutz für die EU an oberster Stelle stehen  
Der Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen fordert verstärkte Anstrengungen der EU als Reaktion auf den „zutiefst besorgniserregenden“ Bericht der Vereinten Nationen.

Die Europäische Union muss die Artenvielfalt ebenso wie ihre Bemühungen um eine radikale Verringerung der CO 2 -Emissionen ganz oben auf ihre Tagesordnung setzen – dies forderte der Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen am 7. Mai. Er reagierte damit auf einen Bericht der Vereinten Nationen, in dem davor gewarnt wird, dass „unsere Lebensgrundlage“ – die Natur – immer stärker gefährdet ist und eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind. Präsident Karl-Heinz Lambertz bezeichnete den Bericht als „dringenden Appell zur Zusammenarbeit an alle Regierungsebenen“.

Für den Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services), dessen wichtigste Erkenntnisse am 6. Mai von den Vereinten Nationen veröffentlicht wurden, wurden 15 000 Studien von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt ausgewertet. In dem Bericht werden offene und deutliche Warnungen ausgesprochen. Es wird festgestellt, dass die Artenvielfalt in bislang unbekanntem Ausmaß zurückgeht, dass sich das Artensterben immer rascher vollzieht und dass die Menschheit „die Grundlagen ihrer Wirtschaft, ihrer Existenz, ihrer Nahrung, Gesundheit und Lebensqualität weltweit aushöhlt“.

Präsident Lambertz (BE/SPE) sagte: „Die Natur schenkt uns Leben – und wir zerstören sie. In den vergangenen 50 Jahren haben wir uns mit großem Erfolg der Herausforderung gestellt, eine rasch wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Nur war dieser Erfolg mit hohen Kosten für die Natur verbunden. Wir müssen dringend einen Weg finden, um die Weltbevölkerung zu ernähren, und dabei eine nachhaltige Entwicklung gewährleisten. Gleichzeitig müssen wir die biologische Vielfalt wiederherstellen. Diese Krise erfordert eine gemeinsame Reaktion aller Regierungsebenen, auch der Städte und Regionen. Zusammen mit der Bekämpfung des Klimawandels muss der Artenschutz auf der Tagesordnung der EU nach ganz oben gerückt werden. Es ist nicht zu spät, eine kohlenstoffarme und artenreiche Welt zu sichern, aber dafür sind ein konzertiertes Vorgehen und Investitionen erforderlich, die vor Ort Wirkung erzielen.“

Roby Biwer (LU/SPE), Erster stellvertretender Vorsitzender der Fachkommission ENVE des AdR und Berichterstatter zur Biodiversität , sagte: „Die biologische Vielfalt muss als Grundlage für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen begriffen werden. Sie bildet das Fundament für das Funktionieren der Ökosysteme, auf die wir angewiesen sind; und weil die biologische Vielfalt die Umwelt ist, in der wir leben, müssen wir sie schützen und lernen, im Einklang mit unseren Ökosystemen zu leben.“

Roby Biwer betonte, dass den europäischen Wählerinnen und Wählern der enge Zusammenhang zwischen Artenvielfalt und Klimaschutz bewusst ist, und verwies auf eine am 6. Mai veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage , in der festgestellt wird, dass „zwei Drittel der Europäerinnen und Europäer voll und ganz zustimmen, dass der Schutz der Umwelt für die Bekämpfung des Klimawandels unerlässlich ist“.

Der AdR ist an der Entwicklung des globalen und europäischen politischen Rahmens zum Schutz der biologischen Vielfalt in der Zeit nach 2020 beteiligt. In den vom AdR im Oktober 2018 angenommenen Empfehlungen wird – ebenso wie im IPBES-Bericht – darauf hingewiesen, dass Europa nachhaltige Städte und Regionen braucht, die die Natur schützen, die biologische Vielfalt wiederherstellen, die Ökosystemleistungen erhalten und verbessern und gleichzeitig den grundlegenden Bedürfnissen ihrer Bevölkerung Rechnung tragen. Der AdR fordert die Aufstellung einer ehrgeizigen wissenschaftsgestützten EU-Biodiversitätsstrategie mit klaren Zeitvorgaben für die Zeit nach 2020, um die Vielfalt und Fülle des Lebens auf der Erde zu retten. Ferner pocht er darauf, dass die EU und die Vereinten Nationen in ihrer Politik ausdrücklich anerkennen, dass die Städte und Regionen unverzichtbar für die Förderung der biologischen Vielfalt sind und deshalb die erforderliche Unterstützung erhalten müssen.

Der AdR empfiehlt u. a. folgende konkrete Maßnahmen: mehr grenzübergreifende grüne Infrastrukturen und Korridore, damit Tiere sicher von einem Ort zum anderen gelangen, die Stärkung der Kapazitäten der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften zur Bekämpfung invasiver Arten, eine stärkere Beteiligung kommunaler und regionaler Behörden an der Beendigung des illegalen Artenhandels, intensivere Forschungsarbeiten zu Möglichkeiten der Erhöhung der Artenvielfalt in städtischen Gebieten sowie mehr Mittel für den Artenschutz.

Ansprechpartner:

Andrew Gardner

Tel.: +32 473 843 981

andrew.gardner@cor.europa.eu

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